Egoist als Tourist im Altruist – …

Altruist als Tourist im Egoist

Theateraufführung der Q2 – Tolle Zusammenarbeit der DS- und Kunst-Kurse 

Am Montag, dem 13. Februar 2023 haben die DS-Kurse der Q2 unter der Leitung ihrer Lehrerinnen Frau Cronau und Frau Kaupp, ihr selbstgeschriebenes Theaterstück „Egoist als Tourist im Altruist – Altruist als Tourist im Egoist“ aufgeführt. Der Begriff „Altruist“ beschreibt an dieser Stelle das Pendant zum Egoisten.

Das Stück beginnt am Frankfurter Flughafen mit der Begegnung zwischen der Protagonistin Helena, einer Biologin und Umweltschützerin, und ihrem Gegenspieler Giovanni, einem Personaler. Helena engagiert sich für das Klima, demonstriert mit anderen Aktivisti in der Abflughalle und will sogar in den brasilianischen Urwald, um dort zu helfen, Setzlinge einzupflanzen. Bei Giovanni trifft Helenas altruistisches Verhalten auf Unverständnis. Er will seinen Flieger nach Rumänien erwischen, da er dort einen wichtigen Job für seine Firma erledigen muss, er steht kurz vor der Beförderung.

Schnell merken jedoch beide auf ihren Reisen, dass ihr natürliches Wesen nach etwas anderem strebt, als es ihnen ihre Arbeit vorgibt. Für Helena steht im Vordergrund, dass ihr Engagement für das Aufforstungsprojekt möglichst publikumswirksam dokumentiert wird. Dafür hat sie sogar eine Kamerafrau organisiert. Giovanni wiederum empfindet erstmals Mitgefühl mit den Arbeitenden in der Fabrik, die er eigentlich entlassen will.

Nach einer Woche begegnen sich Helena und Giovanni wieder am Frankfurter Flughafen in einem Café. Enttäuscht und angewidert von ihren bisherigen Tätigkeiten beginnen sie, sich für den Beruf des jeweils anderen zu interessieren. Giovanni, der mittlerweile seinen Job aufgrund seines Gewissens gekündigt hat, muss nach kurzer Unachtsamkeit feststellen, dass Helena von dem gemeinsamen Tisch mit seinem Sakko verschwunden ist. Das stört ihn jedoch nicht weiter. Helena hat ihren grünen Pullover dagelassen und den trägt Giovanni nun viel lieber. Abschließend treten alle Helena- und Giovanni-Darsteller*innen nochmals auf und tauschen das Sakko von Giovanni mit Helenas grüner Jacke und umgekehrt.

Symbolisch steht dieser Tausch dafür, dass in jedem Menschen sowohl ein Egoist als auch ein Altruist steckt, mal mehr, mal weniger. Giovanni verkörpert zu Beginn eine ungesunde, strikt egoistische Sichtweise. Für seinen Job als Personaler ist diese jedoch von Nöten, um nach dem Entlassen von Arbeitenden nicht von Schuldgefühlen zerfressen zu werden. Helena steht im Gegensatz dazu für die Altruistin, welche sich so sehr zurückstellt, dass sie einen Beruf ausübt, welcher ihr persönlich nicht gefällt. Für beide Protagonist*innen findet auf ihrer Reise ein Wendepunkt statt und die bisher unterdrückten altruistischen beziehungsweise egoistischen Züge setzen sich durch.

Entstanden ist das Stück in Zusammenarbeit der beiden DS-Kurse und der Kunst-Kurse der Q2 unter der Leitung von Herrn Firmenich und Herrn Scherfenberg, welche für die Szenen viele farbenfrohe und überdimensionierte Requisiten und Kulissen gebaut haben, angefangen vom Handy über eine Kamera, eine Vielzahl an Koffern und Setzlingen, eine Torte und Sektgläser bis zum Bauchladen für die Eisverkäuferin. Selbst die Wünsche nach einem riesigen Baum, einer Couch, Tür oder Bar, ja sogar nach einem Taxi wurden bestens erfüllt. Außerdem hat das Technikteam das Stück mit vielen Toneinspielungen und Licht versorgt. Die Schauspieler*innen haben über die DS-Wochenstunden hinaus drei Samstage investiert, um Ideen für das Stück zu entwickeln und die Szenen aus den zwei DS-Kursen miteinander zu verbinden. Bis zu den zwei sogenannten Kulturtagen Ende Januar haben die Schüler*innen ihr erstes eignes Drehbuch mit Hilfe ihrer Lehrerinnen geschrieben. Die erste gemeinsame Probe mit dem Aulatechnik-Team fand dann am 31. Januar 2023 statt. Innerhalb kürzester Zeit, in nur einem Halbjahr, haben die DS-Kurse, auch dank ihrer engagierten Lehrerinnen, der Kunst-Kurse und des Technikteams, ein tolles Stück auf die Bühne gestellt. Dafür wurden sie vom Applaus des Publikums belohnt.