Jugendmedienschutz

Liebe Elternschaft der Carl-Schurz-Schule,

in letzter Zeit gab es einige unschöne Vorfälle in sogenannten Whatsapp-„Klassenchats“, es wurden unerwünscht digitale Bilder versendet und allein das genügt als Anlass, uns an Sie zu wenden. Ihre Kinder bewegen sich täglich in der digitalen Welt. Nicht nur hinterlassen sie dort einen Fußabdruck, der weitreichende Konsequenzen haben kann, sondern sie haben Zugang zur gesamten Erwachsenenwelt. Damit Ihre Kinder sich dort sicher bewegen können und das auf altersangemessenen Pfaden, wollen wir Ihnen mit diesem Schreiben einige nützliche Hinweise, Empfehlungen und Links mit auf den Weg für Ihre Medienerziehung Ihres Kindes geben (vielen Dank an Herrn G. Steppich, Fachberater für Jugendmedienschutz, Wiesbaden). Einen verantwortungsvollen und reflektierten Umgang mit dem Internet, mobilen Geräten usw. erlernen Kinder im Elternhaus – bleiben Sie mit Ihrem Kind über dieses Thema in Kontakt, fragen Sie nach und begleiten Sie es aktiv und gemeinsam.

1. Braucht mein Kind überhaupt schon ein Smartphone? Empfehlungen.

  • Auch für den Unterricht in der Oberstufe gibt es keinen Zwang für ein Smartphone (anders als beim Taschenrechner herrscht hier keine Beschaffungspflicht).
  • Auf Klassenfahrten ist die Mitnahme u. Nutzung von Handys/Smartphones strikt reguliert oder sogar untersagt. Entsprechende Beschlüsse sind in Vorbereitung.
  • Ein Smartphone mit Internetflat (aber auch mit Internet per WLAN) öffnet ihrem Kind die Tür zur Erwachsenenwelt – und zwar komplett (Stichworte: Gewalt, Sex, Extremismus, usw.). In welchem Alter wollen Sie das Ihrem Kind zumuten?
  • Sammeln Sie Handys und mobile Spielekonsolen abends ein! In einer 5. Klasse laufen in deren WhatsApp- Gruppe an Wochentagen zwischen 22 und 6 Uhr bis zu 500 Nachrichten auf. Handys und Spielekonsolen über Nacht im Kinderzimmer führen unweigerlich zu Schlafmangel (platzieren Sie also auch keinen internetfähigen Computer im Kinderzimmer).
  • Entscheiden Sie sehr bewusst, in welchem Alter Sie ihrem Kind zutrauen, mit den unendlichen digitalen Möglichkeiten selbständig, reflektiert und verantwortungsvoll umzugehen.
  • Die Behauptung, „alle haben das, alle dürfen das“ ist heute wie vor 30 Jahren DAS Killerargument, um Eltern ein schlechtes Gewissen zu machen. In unseren fünften Klassen nutzt ein Drittel der Kinder WhatsApp. Auch in der Klassenstufe 8 gibt es etliche Schüler ohne Internetflat auf dem Smartphone, und sogar einige komplett ohne Handy.
  • Braucht mein Kind nun ein Smartphone? Nein, braucht es nicht. Eine sinnvolle Empfehlung lautet: Handy frühestens und wenn überhaupt ab Klasse 5 (kein Smartphone), Smartphone ab 14, mobile Internetflat ab 16. Das ist eine sehr konservative Strategie, die allerdings auf einer Linie mit IT-Profis wie Bill Gates und Steve Jobs liegt.

2. Grundlegendes zu Internetsicherheit, Verhalten und Datenschutz:

Es geht um Ihr Kind. Nehmen Sie sich (viel) Zeit. Besprechen und diskutieren Sie mit Ihrem Kind die folgenden Punkte, die zum Teil grundlegend sind und unabhängig von Website, App, Forum oder (…) zu beachten sind:

  • Zur Anmeldung in Apps und bei Websites eine zusätzliche, neutrale Emailadresse anlegen, die keine persönlichen Angaben wie Name, Alter, Geschlecht preisgibt
  • Sichere Passwörter verwenden. Wann ist ein Passwort sicher? (https://checkdeinpasswort.de/). Auch Handys sollten ein Passwort als Tastensperre haben, gestohlene Handys können dann nicht so einfach entsperrt werden. (Empfehlung für Eltern: keepass.info)
  • Viele Apps und Computerprogramme (auch Spiele) haben eine Altersfreigabe, die aus gutem Grund beachtet werden sollte, informieren Sie sich über das, was Ihr Kind spielt/nutzt und auch, was Sie ihm schenken (pädagogischer Ratgeber mit Testberichten: http://www.spieleratgeber-nrw.de/)
  • In Apps und auf Websites NIEMALS unter dem echten Namen agieren, das betrifft aktuell v.a. Facebook, Instagram, Snapchat, whatsapp, … In Chats und generell im Netz keinerlei persönliche Informationen (Wohnort, Schule, Hobbies) an Unbekannte herausgeben.
  • Keine Fotos (schon gar nicht in sexy Posen) verschicken, online stellen oder weiterleiten. Eltern sind verantwortlich für ihre Kinder (haften), wenn diese gegen den Willen anderer Bilder machen, hochladen/veröffentlichen und weiter verschicken (Verstoß gegen Recht am Bild u. ggf. weitere Straftatbestände, je nach Art des Fotos). Erhält man (zweifelhafte) Bilder: Sämtliche Bilder löschen, nicht weiterleiten, Sender informieren und zum Löschen auffordern.
  • Bei Chats, im Stream (Livesenden mit eigener Webcam) gilt: Live ist LIVE, wie bei einer Fernsehsendung: Hier lässt sich nichts löschen oder zurücknehmen! Man muss dabei sehr überlegt vorgehen und verplappert sich sehr leicht (Stichwort: www.younow.com)
  • Die Nutzung sozialer Netzwerke ist zu Unterrichtszwecken und generell im schulischen Bereich an der CSS unerwünscht und wird abgelehnt.

3. Links und Weiterführendes